Zocken – schädlich oder förderlich?

Zocken, Computerspiele spielen oder einfach nur daddeln – wie man den Konsum von Videospielen nun nennt, ist am Ende egal. Doch seine Wirkung auf die Zocker ist höchst umstritten. Unterschiedlichste Studienergebnisse, die wiederum von sehr unterschiedlichen Auftraggebern mit eigener Motivation finanziert werden, lassen geradezu gegensätzliche Schlüsse zu. Doch was kann man mit Gewissheit über die Effekte von Computerspielen sagen?

Dumm und aggressiv oder kommunikativ und clever?

Zuletzt machten Studien über exzessives Computerspielen die Runde, die den Zockern bescheinigten, diverse Denkaufgaben besser meistern zu können als ihre computerabstinenten Altersgenossen. So konnten sie sich besser auf gewisse Reize konzentrieren und Ablenkungen besser ignorieren. Spiele wie League of Legends, World of Warcraft und Counter Strike: Global Offensive dienten hier als Referenz.

Immerhin sind solche Spiele auch ein Treffpunkt für Freunde, hier verabredet man sich, spricht sich ab und erlebt taktisch durchkomponierte Abenteuer. Kommunikation zählt hier ebenso wie Reaktions- und Planungsfähigkeit. Schon deswegen muss man Computerspielen eine lehrreiche Wirkung attestieren, denn sie erfüllen kaum mehr das Klischee dumpfer Killerspiele, ein Ruf, der vor allem von externer Unwissenheit und Desinteresse zeugt.

Ein Freibrief zum Endlos-Zocken?

Das heißt nun nicht, dass man jeden Tag fünf Stunden vor dem PC sitzen und zocken sollte. Studien berichteten auch von einem Abbau grauer Zellen in den Arealen des Gehirns, das beim exzessiven Zocken nicht beansprucht wird. Um einer Verkümmerung zu entgehen, sollte man auch andere Hobbys pflegen, ab und an Sport treiben, Freunde treffen und auf gar keinen Fall Schule und Arbeit vernachlässigen. Im schlimmsten Fall kann es hier nämlich zur Sucht kommen, und die führt nicht nur zur Verkümmerung von Teilen des Geistes, sondern auch zur realen Vereinsamung. Sollte es so weit kommen, muss ein exzessiver Spieler sich um eine Suchtberatung kümmern, denn wenn das Computerspielen einen Großteil des Tages einnimmt, besteht kaum noch ein Unterschied zur drogenbasierten Suchterkrankung.

Nichtsdestotrotz ist Computerspielen in Maßen ein durchaus förderlicher Zeitvertreib, der kognitive Vorteile bringt und ein spaßiges Zusammensein mit den Onlinefreunden bedeutet!